5. Ziel: Geschlechtergerechtigkeit

Es ist Zeit!

Es ist Zeit, sich der Gleichberechtigung aufrichtig zu widmen…

…und Österreich zukunftsfähig zu machen.

So beginnt die Präambel des Frauenvolksbegehren 2.0, welches der Verein zur Neuauflage eines Frauenvolksbegehrens in Österreich, ins Leben gerufen hat.

Zukunftsfähig durch das Erschaffen von Möglichkeiten, um alle Ressourcen im Land zu nutzen. Zu den Ressourcen zählen unter anderem auch Arbeitskräfte. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller wird in einem Bericht von UN Women und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wie folgt zitiert: „Starke Gesellschaften brauchen starke Frauen. Kein Land der Welt kann es sich leisten, das Potential der Hälfte seiner Bevölkerung nicht zu nutzen.“ Doch wie steht es um die Ressource Frau am Arbeitsplatz, Frau in der Gesellschaft?

Es ist Zeit hinzuschauen, wo Frauen im Jahr 2018 im öffentlichen und im privaten Bereich stehen und welche Rechte die Gleichstellung von Männern und Frauen in Österreich sicherstellen.

„Gleichstellung in Zahlen, Gender Index 2017“, können Sie hier als PDF herunterladen: gender_index_2017,_gleichstellung_in_zahlen

Frauenvolksbegehren 2.0

Plakat vom Frauentag am 8. März 1914
Plakat vom Frauentag am 8. März 1914

Vor über 20 Jahren unterschrieben 650 000 Frauen und Männer für die Gleichstellung von Frauen. Doch bis heute ist dies leider noch nicht Realität. So liegt beispielsweise der Einkommensunterschied im Jahr 2016, berechnet aus den Lohnsteuerdaten, bei unselbstständig beschäftigten Frauen bei 37,9%.

Das Frauenvolksbegehren gliedert seine Forderungen in drei Teilbereiche:

  • eine gerechte Arbeitswelt,
  • Teilhabe, Respekt und Wertschätzung,
  • sowie Familie, Gesundheit und mehr Sicherheit.

Neben den immer noch vorhandenen Unterschieden im Einkommen, ist es Frauen, vor allem mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen, oft nicht möglich eine Vollzeitarbeitsstelle anzunehmen, da keine ausreichenden Betreuungsmöglichkeiten gegeben sind. Tatsachen wie diese, schränken Frauen häufig in ihrer Entscheidungsfreiheit ein. Wenn das Geld für eine externe Betreuung oder Pflege nicht reicht, liegt es meist bei den Frauen, die in vielen Fällen ein geringeres Einkommen haben als ihre Männer, sich um die Familienangehörigen zu kümmern.

Um eine echte Gleichberechtigung in der Arbeitswelt zu schaffen, fordert das Frauenvolksbegehren, dass die Macht in allen politischen Entscheidungsebenen zwischen Männern und Frauen geteilt wird, Lohntransparenz und Maßnahmenpläne, die die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen abbauen, dass Arbeit gerecht verteilt wird, Arbeitszeiten verkürzt werden und unbezahlte Pflege- und Betreuungsarbeit auch öffentlich an Wert gewinnt und honoriert wird.

Die Forderungen und Ziele des Frauenvolksbegeheren zusammengefasst in einem PDF können Sie hier herunterladen: frauenvolksbegehren2018-ziele

Im Grunde ist das zuvor gemalte Bild, von Frauen, die auf Grund von Betreuungs- und Pflegeverpflichtungen nur Teilzeitarbeiten annehmen können und nahe der Armutsgrenze leben oder vom Einkommen ihres Mannes abhängig sind  ein altbekanntes Weltbild. Doch ist dieses heute noch zeitgemäß? Wie würde sich die Situation ändern, wenn

  • die Grundarbeitszeit pro Woche auf 30 Stunden reduziert würde,
  • Arbeitszeiten flexibler einzuteilen wären,
  • der Lohn für dieselbe Arbeit gleich wäre oder,
  • wenn auch Pflege- und Kinderbetreuungszeiten den Pensionszeiten angerechnet würden?

Ich stelle mir vor, dass sich unsere Gesellschaft mit diesen neuen Möglichkeiten verändern würde, mehr zu einer Gemeinschaft, in der keiner mehr an Stereotypen gebunden ist, sondern alle die gleiche Chance haben den Alltag so zu gestalten, dass Arbeit und Familie, Freizeit und Unterstützung in der Nachbarschaft ausgeglichen Platz finden.

Dass Gleichstellung nicht nur Frauen etwas angeht, erzählt Christian Berger, der Sprecher der Initiative Frauenvolksbegehren  2.0 im Artikel: Warum dieser Mann fürs Frauenvolksbegehren spricht

Neben der Forderung nach einer gerechten Arbeitswelt, sind die weiteren, ebenso wichtigen Themen des Frauenvolksbegehrens, die eine echte Chancengleichheit und echte Gleichstellung von Mädchen, Frauen und Männern fordern,  folgende:

  • Armut bekämpfen, durch geregelte Unterstützungen von AlleinerzieherInnen und finanzierte Beratungsstellen für Frauen und Mädchen.
  • Wahlfreiheit ermöglichen, durch beispielsweise kostenfreie, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung für jedes Kind.
  • Vielfalt leben, durch Medien und Schulbücher ohne Stereotype Rollenbilder.
  • Selbst bestimmen, durch Aufklärung in den Bereichen Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft, Umgang mit ungewollter Schwangerschaft und wo man Unterstützung findet.
  • Gewalt verhindern, durch Sensibilisierungsprogramme in Schulen, der Justiz, der Polizei.
  • Schutz gewähren, in unsicheren Situationen wie beispielsweise auf der Flucht.

Die angeführten Punkte sollen Ihnen einen Überblick über die Vielfältigkeit der Forderungen geben, die in Summe zu einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Mädchen führen. Alle Forderungen sind mit der Seite des Frauenvolksbegehren 2.0 verlinkt, dort finden Sie mehr Informationen, sowie Hintergründe zu den einzelnen Punkten.

Frauenvolksbegehren und die SDG 17

5. Ziel: Geschlechtergerechtigkeit
5. Ziel: Geschlechtergerechtigkeit

Das Ziel 5, der 17 Nachhaltigkeitsziele befasst sich mit dem Thema Gleichberechtigung. Genauer ist der Wortlaut der das Ziel 5 beschreibt: „Die Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen“.

Die Organisation UN Women befasst sich im Speziellen damit, wie wichtig die Gleichstellung der Frau für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und eine nachhaltige Entwicklung ist. In vielen Projekten wird an der Stärkung von Frauen und Mädchen und an einer stärkeren Beteiligung von Frauen in der Politik gearbeitet.

Einen Überblick über den Tätigkeitsbereich von UN WOmen finden Sie in diesem PDF: UNW_Brief_SDGs_A4_web

„Die Gleichstellung der Geschlechter ist der Schlüssel zum Erreichen aller nachhaltigen Entwicklungsziele.“ (von Unbekannt)

UN Women hat Daten, Berichte und Geschichten gesammelt, die die Auswirkungen der SDG 17 auf Frauen und Mädchen darstellen und diesen aussagekräftigen Satz belegen.

Ebenso interessant ist es, sich die Sicht von Frauen anzuhören, welche Rolle die 17 Ziele in ihrem Leben spielen beziehungsweise, wie diese ihr Leben beeinflussen können. Diese können Sie in der Reihe „Aus meiner Sicht“, veröffentlicht von UN Women, durchlesen.

Haben auch Sie eine Geschichte zu erzählen? Wo sind die Schnittpunkte der 17 Nachhaltigkeitsziele in Ihrem Leben und wo würde die Erreichung der Ziele Verbesserungen für Sie bewirken?

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen und uns sowohl ihre als auch seine Geschichte erzählen.

Es ist Zeit!

Es ist Zeit über Ungleichheiten zu sprechen!
Es ist Zeit sich fürdie Gleichstellung aller Menschen einzusetzen!

Nutzen Sie die Zeit und beteiligen Sie sich am Frauenvolksbegehren 2.0!

Hier können Sie das Frauenvolksbegehren online unterschreiben!

Wir wünschen Ihnen allen einen schönen Weltfrauentag!