Neues Jahr, mehr Gesundheit
Das Jahr 2018 fängt gut an! Mit der Kick Off -Veranstaltung zum Projekt „Xund und Du“, am 02.02.2018, in den Räumlichkeiten der Landesbuchhaltung, startet das bereits 2015/2016 durchgeführte Projekt zur Steigerung der Gesundheitskompetenz der steirischen Jugend, in die zweite Runde. Wir waren dabei und wollten sehen, wie dieses steiermarkweite Projekt zur Erreichung der SDG17 beiträgt.
Ziel des Projektes „Xund und du“
Ziel des Projektes ist es die Gesundheitskompetenz Jugendlicher in der gesamten Steiermark zu fördern. Ausgangspunkt für das Projekt sind Studien aus dem Jahr 2012, die eine unterdurchschnittliche Gesundheitskompetenz der Österreicher im Vergleich zu weiteren europäischen Ländern aufzeigen.
„Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben.“ Otawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
Frau Landesrätin Mag.a Ursula Lackner spricht in ihrer Eröffnungsrede zur Kickoff Veranstaltung davon, dass Gesundheit als Wert vermittelt werden muss und dass gesundheitförderliches Verhalten auch gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen braucht. Diese Rahmenbedingungen beziehen sich auf die alltägliche Umwelt der Menschen, die auch von einer gesundheitsfördenden Politik mitgestaltet werden kann, wie beispielsweise das Angebot gesunder Nahrungsmittel bei Buffets, Sportvereinen oder in Kantinen.
Mehr über das Projekt erfahren Sie aus den Presseinformationen und der zur Verfügung gestellten bunten Xund und du-Zahlensammlung.
Gesundheitsförderung und die SDG 17
Wo befindet sich nun die Schnittstelle zwischen den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und der Gesundheitsförderung?
Ziel 3:
Nicht zu übersehen handelt es sich hier um die Erreichung des SDG 3, der guten Gesundheitsversorgung. Ein gesundes Leben soll für alle Menschen jeden Alters gewährleistet und ihr Wohlergehen gefördert werden. Diese „Gesundheit für alle“ wurde schon 1986 bei der ersten internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung der WHO (Weltgesundheitsorganisation)als Ziel bis 2000 und darüber hinaus deklariert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht folgende Aspekte als grundlegende Voraussetzungen für das Erlangen von Gesundheit und Wohlergehen: Frieden, Bildung, Ernährung, angemessene Wohnbedingungen, angemessenes Einkommen, stabile Öko-Systeme, sorgfältiger Umgang mit Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle.
Über 30 Jahre später sind diese Voraussetzungen immer noch aktuell, weil nicht erfüllt, aber Sie finden sich in den SDG 17 wieder:
Ziel 16:
Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.
Im Unterziel 16.7. wird Folgendes fomuliert: Es soll dafür gesorgt werden, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist.
Die Entscheidungsfindung auf der niedrigsten Ebene beginnt bei jedem einzelnen von uns. Für eine gute Gesundheitskompetenz ist es notwendig, relevante Informationen zu Verbesserung unserer Gesundheit finden, verstehen, beurteilen und anwenden zu können.
Bei den ersten Durchgängen des Projektes „Xund und du“, konnten die vier Bereiche Gesundheitsinformationen finden, verstehen, beurteilen und umsetzen, bei den TeilnehmerInnen signifikant verbessert werden!
Ziel 4:
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Unterziel 4.7 soll sicherstellen, dass bis 2030 „alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“.
Ohne die Kenntnisse Lesen und Schreiben wird das Finden von Informationen um ein Vielfaches schwieriger. Ohne Kenntnisse über eine nachhaltige Lebensweise für mich und meine Umwelt, bleiben die positiven Auswirkungen von Handlungen häufig verborgen und eine Veränderung scheint nicht nötig.
Ziel 2:
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Neben der Sicherstellung das alle Menschen ganzjährig Zugang zu sicheren, nährstoffreichen und ausreichenden Nahrungmitteln haben (2.1), verknüpfen sich die Unterziele 2.3 und 2.4 mit den nachfolgenden Ziele, die zu den Grundvoraussetzung für die Gesundheitsförderung zählen. Ziel 2.3 zielt darauf ab, landwirtschaftliche Produktivität und die Einkommen von kleinen Nahrungsmittelproduzenten zu steigern, um aussreichend Nahrung, ohne nichtverwertbare Überproduktion, zu erreichen und so menschwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen und Hungersnot zu beenden.
Im Ziel 2.4 wird das Thema Umweltschutz und der Schutz von Landökosystemen aufgegeriffen. So soll, „bis 2030 die Nachhaltigkeit der Systeme der Nahrungsmittelproduktion sichergestellt und resiliente landwirtschaftliche Methoden angewendet werden, die die Produktivität und den Ertrag steigern, zur Erhaltung der Ökosysteme beitragen, …“ Lesen Sie hier mehr zu Ziel 2
Ziel 8:
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Im Ziel 8.4 ist festgehalten, dass bis 2030 produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschließlich junger Menschen und Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches Entgelt für gleichwertige
Arbeit erreicht werden soll. Der Anteil junger Menschen, die ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, soll bis 2020 erheblich verringert werden (Ziel 8.5). Sicherheit und Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz sind wesentliche Bestandteile eines menschenwürdigen arbeitsplatzes.
Ziele 13- 15:
Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen, Ozeane, Meere und Meeresressourcen nachhaltig nutzen und Landökosysteme schützen, wiederherstellen und nachhaltige Anwendung fördern.
Informationen über Wege der Sensibilisierung für den Schutz des Klimas und unserer Ökosysteme ist die Basis für gesundes Leben und eine gute Zukunft.
Ein gesundes Leben braucht auch eine gesunde Umgebung, also Raum für regionale, saisonale Nahrungsmittel und Raum für Bewegung und Entspannung in einer vielfältiger Naturlandschaft.
Ziel 10:
Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern.
Gesundheit für alle ermöglichen durch das Eindämmen von Ungleichheiten. Ziel 10.2 will, „bis 2030 alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern.
Selbstbestimmtes und gut informiertes Handeln ist ein wesentlicher Anteil der eigenen Gesundheitskompetenz.
Ziel 5:
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
In Anlehnung an Ziel 10, alle Menschen zur Selbstbestimmung befähigen, wird im Ziel 5 noch einmal die Chancengleichheit von Frauen und Männern auf ein gesundes Leben hervorgehoben. Das Unterziel 5.2 steht dafür, „alle Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen und im privaten Bereich einschließlich des Menschenhandels und sexueller und anderer Formen der Ausbeutung beseitigen“.
In der Otawa-Charta steht weiter geschrieben, dass die Verbesserung des Gesundheitszustandes zwangsläufig an positive Veränderungen dieser Grundvoraussetzungen und somit auch der SDG 17, gebunden ist.
Was bringt den ÖsterreicherInnen eine bessere Gesundheitskompetenz?
Die Lebenserwartung in Österreich im internationalen Vergleich ist schon sehr hoch. Warum sich also Gedanken über die Steigerung der Gesundheitkompetenz machen?
Die Folgen einer besseren Gesundheitskompetenz erklärt Dr. Jürgen Soffried, von der IfGP (Institut für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH) so:
- „wir leben nicht länger, nur gesünder. Eine Steigerung der Gesundheitskompetenz hat zur Folge, dass wir mehr Zeit im Leben gesund verbringen.“
Gemeinde Lieboch informiert über Gesundheitsfördernde Maßnahmen im Alltag
Passend zum gesunden Einstieg in das neue Jahr, hat Gemeinderat JürgenHübler einen Vortrag zum Thema „Bewegungsfunktionelles Training für Körper und Geist als Schlüssel zum Erfolg“, am 06.02.2018 in den Räumlichkeiten der Gemeinde Lieboch organisiert.
Viele Interessierte – von Jugendlichen bis zu PensionistInnen folgten der Einladung zu diesem spannenden Vortrag. Neben der Einführung in die theoretischen Aspekte dieses speziellen Trainings und der Verknüpfung von physischen und kognitiven Fähigkeiten wurden an diesem Abend auch einige Übungen in der Gruppe umgesetzt – oder viel eher ausprobiert!
Wir freuen uns über das Engagement der Liebocher Gemeinde zum Thema Gesundheit und Gesunderhaltung im Alltag!
Vielen Dank an die Entwickler des Bewegungsfunktionelles Training s für alle und freuen uns, wenn Joachim Jauk und Thomas Jerey BSc schon bald für eine oder mehrere Einheiten Bewegungsfunktionelles Training wieder nach Lieboch kommen!
„Gesundheit enststeht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen.“Otawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen, denn in der Gemeinde arbeiten viele ÄrztInnen & TherapeutInnen, Vereine bieten Veranstaltungen zur Gesundheitsvorsorge und Gesunderhaltung, zur Unterstützung in schwierigen Zeiten, für nachhaltige Initiativen, gemeinsame Aktivitäten und Bildung zur Gesundheitsvorsorge und Gesunderhaltung.